Bootswagen - Eigenbau

Die folgende Beschreibung stelle ich unter die Creative Commons Lizenz. D.h. ihr dürft alles damit machen, nur kein Geld verdienen ;-)

Bootswagen gibt es ja wie Sand am Meer und Eigenbauten sowieso...
Nun hatte ich trotzdem diese Idee und - falls es jemanden interessiert - es ist natürlich der beste Bootswagen aller Zeiten geworden (s. rechts).
Ein paar Vorteile:

  • klein, leicht, ohne Werkzeug zerlegbar
  • er besteht im Wesentlichen aus drei Bauteilen, die alle austauschbar sind: D.h. ich kann verschiedene Radsätze für verschiedene Untergründe (Sand, Straße...) oder auch verschieden Querstreben für unterschiedlich breite Boote verwenden.
  • die Räder werden nicht abgenommen! Wenn man also das Radlager fetten muss (oder will), sind beim Verpacken wenigstens nicht die ganzen Klamotten verschmiert.
  • keine durchgehende Achse auf Radnabenhöhe - mehr Bodenfreiheit
  • relativ einfach selbst zu bauen.

Foto: Bootswagen komplett
Bootswagen komplett
Foto: Die drei Bauteile
Die drei Bauteile

Das Ding besteht aus den folgenden drei Bauteilen (s. links): Von links nach rechts: Rad mit Stütze, Bootsauflage, Querstrebe.
Mit dem Rad fängt man am besten an und sucht sich das für den Einsatzzweck beste (2 Wochen Tour mit 2 Umtragestellen oder täglicher Sanddünenlauf). An das Rad kommt die Stütze.

Befestigung Rad an der Stütze. In meinem Fall eine Schraube M12x110 Hutmutter, Kontermutter und Unterlagscheiben. Zunächst eine verzinkte Schraube, wenn die wegrostet, gibt's Edelstahl.

Foto: Radachse
Radachse
Foto: Bootsauflage
Bootsauflage
Foto: Verschraubung des Alublocks
Verschraubung des Alublocks

Die Bootsauflage ist ein Alurohr, das mit Kunststoffschlauch überzogen ist (unten mit Popnieten fixiert). Der (massive) Alublock muss in das Rechteckprofil der Radstütze passen. Oben halbrund ausfeilen und mit 2 M6 Inbusschrauben wird das Rohr mit dem Block verschraubt, dazu werden in zwei Löcher entsprechende Gewinde geschnitten.

So wie rechts zu sehen werden die Teile jetzt zusammengesetzt. Die Querstrebe ist ein einfaches Alurohr mit zwei Bohrungen für die Splinte.

Foto: Zusammensetzen
Zusammensetzen
Foto: Splinte
Splinte

Die Splinte sind aus 8mm Edelstahl-Rundprofil gemacht mit 3mm Bohrung und einem Gummiseil, dass nach Einsetzen über das auf der anderen Seite herausragende Ende gezogen wird.

Einsetzen und Verspannen der Splinte.

Foto: Splinte eingesetzt
Splinte eingesetzt
Foto: Splinte verspannt
Splinte verspannt

Noch ein paar technische Angaben:

Kosten: Räder 20€, Aluprofile 37€, Kleinteile 10€.
Ich habe aber auschließlich Neuteile verwendet (Baumarkt etc.).

Bauzeit: Je nach Erfahrung und vor allem Werkzeug 3-5 Std. (Ich habe z.B. keinem 30mm Bohrer und keine Fräsbank. Viele kleine Löscher bohren und den Rest mit der Feile hält etwas auf....)

Gewicht: 2,6kg, da lässt sich aber noch etwas machen (Material wegbohren, dünnere Profile verwendet etc.)

Stückliste: Sehr mit Vorsicht zu genießen, man sollte mit den Rädern anfangen und der Rest drumherum bauen, die meisten Abmessungen ergeben sich aus den verwendeten Rädern und dem Boot. Ich habe die Querstrebe erst nach Maßnehmen am Boot abgesägt (man muss darauf achten, dass das Boot nicht auf der Querstreben aufsitzt. Deshalb nur als Beispiel:
  • 2 Stück Alu-Rundrohr 30x3, L=300 (Bootsauflagen)
  • 1 Stück Alu-Rundrohr 30x3, L=370 (Querstrebe)
  • 2 Stück Alu-Rechteckrohr 30x50x3 (Radstützen)
  • 2 Stück Alu-Vollprofil 50x24x44 (muss innen in das Rechteckprofil passen)
  • 2 Räder (bei mir bewusst eher klein mit Durchmesser 190mm)
  • 2 Stück Schrauben M12x110, 2 Muttern, 2 Hutmuttern, 6 Karosseriescheiben
  • 4 Stück Edelstahl-Rund 8mm L=80 (splinte)
  • Gummischlauch, Schlüsselringe, Edelstahlschrauben M6, Poppnieten
... und nach Bedarf natürlich weitere Querstreben für andere Boote (oder verschiedene Bohrungen in einer längeren Strebe) und mehrere Rechteckpfosten für verschiedene Räder.

Kommentare, Fragen und Anregungen gerne im Seekajakforum.